Einen besonderen Gartenwert haben aber auch nicht so häufig anzutreffende Frühlingsboten, die nicht unbedingt zu den heiklen Raritäten zählen und deren Verwendung im Garten auch keine besonderen Spezialkenntnisse verlangt.
Empfehlenswert und von besonderem Reiz wären z. B. Winterling, Schneestolz, Blumenlauch, Berganemone, Hundszahn, Märzbecher oder Blaustern, die sich allesamt auch bestens zur Auswilderung und zum Vagabundieren im Garten eignen und dem Garten eine besondere Natürlichkeit verleihen.
Da nicht alle Arten und Sorten zur gleichen Zeit ihre prächtigen Blüten zeigen, besteht die Möglichkeit, bei einer geschickten Auswahl die Blühtermine oder den Blütenflor vom März bis in den Frühsommer zu erhalten.
Bereits im Spätsommer bzw. Herbst sollten Blumenzwiebeln, die im Frühjahr blühen, rechtzeitig gepflanzt werden. Der Fachhandel bietet ein reichhaltiges Sortiment in allen Farben und Formen. Die Pflanzanweisungen der einzelnen Verkaufspackungen geben zwar genaue Angaben über den Verwendungszweck, die Pflanztiefe und den Abstand der Blumenzwiebeln an, jedoch kann als Faustregel gelten, ungefähr die 3-fache Dicke der Blumenzwiebeln anzuwenden. In besonders klimatisch kalten Lagen sollte die Pflanztiefe unter 10 cm liegen.
Besondere Ansprüche an den Boden gelten nicht, es werden jedoch sandige und durchlässige Böden bevorzugt. Sollte ein besonders schwerer Lehmboden vorliegen, kann eine Pflanzkelle Sand, Lavagruß oder Kies am Grund der Pflanzfläche einen nützlichen Effekt bewirken. Von der Verwendung von Kompost oder käuflicher Blumenerde im Pflanzloch ist dringend abzuraten, da ein Überangebot von Nährstoffen und Salzen den Blumenzwiebelpflanzen nicht zuträglich ist.
Der Abstand der Blumenzwiebeln richtet sich nach den einzelnen Arten und Sorten. So mögen z.B. Krokusse einen relativ engen Abstand von ca. 3 ? 5 cm und großblumige Tulpen brauchen etwas mehr Platz, sie werden in ca. 10 ? 15 cm Abstand gepflanzt. Besonders effektiv und wirkungsvoll stellen sich die Frühjahrsboten dar, die aus farblich einheitlichen Flecken von ca. 5 ? 10 Blumenzwiebeln bestehen.
Außer Tulpen müssen die Zwiebeln nicht alljährlich nach der Blüte und nach dem Abreifen aus dem Boden genommen werden, sondern sie können über mehrere Jahre an der gleichen Stelle verbleiben und sich sogar über Samen und Brutzwiebeln vermehren.
Da auch Blumenzwiebeln erkranken können, ist es ratsam, nicht immer die gleichen Pflanzstellen zu benutzen, da Krankheitskeime sich für einen längeren Zeitraum im Boden etablieren können. Auch sollten grundsätzlich nur gesunde und pralle Blumenzwiebeln gepflanzt werden, um einer Enttäuschung vorzubeugen.
Besonders begehrt sind Blumenzwiebeln bei den Wühlmäusen. Dabei ist gut zu wissen, dass Narzissen, Winterlinge, Krokusse, Märzbecher oder Blumenlauch von den gefräßigen Nagern verschmäht werden. Den einzigen Schutz gegen die gefräßigen Nager bieten sogenannte Pflanzkörbe, die entweder aus sehr hartem Plastikmaterial oder aus selbstgefertigten Drahtkörben bestehen.
In etwas raueren Klimabereichen ist es empfehlenswert, über den Winter eine leichte Schutzdecke aus Laub und Fichtenreisig anzubringen, um Verluste durch starke Kahlfröste auszuschließen. Um die alljährliche Blütenpracht im Frühjahr zu erhalten, sollte nach dem Abblühen der Blütenstand abgeschnitten werden.
Das Laub sollte man bis zur Abreife, d.h. bis zum Abwelken und Braunwerden belassen, damit die Zwiebeln Energie und Reservestoffe für die nächste Blüte speichern können.
Schon jetzt leuchten die Augen des Hobbygärtners beim Pflanzen der Blumenzwiebeln, wenn vor seinem geistigen Auge die Frühjahrsblüher ihren spektakulären Auftritt haben.