Imposant sind die großen Formationen der vorbeiziehenden Kraniche oder anderer Zugvögel, die in den letzten Tagen zu ihren nördlichen Quartieren ziehen. Auch ist hier und da an besonders milden Tagen auffällig, dass Marienkäfer oder die Florfliege, mitunter sogar die ersten Schmetterlinge aus dem Winterschlaf erwacht sind. Es ist schon sehr erstaunlich, dass die Pflanzen dank einer "inneren Uhr" den Frühling gemeldet bekommen. Die Farbe des Lichts und die Tageslänge geben den Pflanzen den Startschuss in den Frühling.
Die ersten Frühjahrsblüher
Zu den vorwitzigsten Boten des nahenden Frühjahrs gehören die Winterlinge, die mit ihrer auffälligen gelben Blütenfarbe in manchen Fällen noch gegen Schneereste ankämpfen müssen, um ihre Pracht zu entfalten. Es folgen im fließenden Übergang die "Frühaufsteher", die allgemein bekannten Schneeglöckchen. Durch ihren Arten- und Sortenreichtum regen sie sogar zum Sammeln der bescheidenen, doch sehr eindrucksvollen Pflanzen an.
Sehr interessant ist die außergewöhnliche Eigenschaft, dass die Schneeglöckchen sogar bei sehr früher Blüte Schnee schmelzen lassen können. Wissenschaftler konnten klären, dass, wenn die zarten Pflanzen durch den kalten, mitunter auch harschen Schnee stoßen, sie einen regelrechten Trick anwenden, um mit ihren Glöckchen den Frühling einzuläuten. Zum ersten schützt die Blüte ein festes Hochblatt, das wie ein Sporn deutlich oberhalb der Blüte angebracht ist. Zum zweiten sorgt eigenproduzierte Biowärme mit immerhin 8 ? 10° C dafür, dass der Schnee rund um Blätter und Stängel schmilzt und somit zusätzlich auch für eine Bewässerung sorgt.
Krokusse und Narzissen
Der Frühlingsreigen wird dann durch das Erblühen erster Krokusse und kleinblütiger, früh blühender Narzissen fortgeführt. Bei den Krokussen handelt es sich im Besonderen um die Botanischen Krokusse, die auch als Elfenkrokusse bezeichnet werden. Die besonders früh blühenden Krokusarten eignen sich zur Verwilderung, d.h. die Zwiebelpflanzen sind in der Lage, durch Samen und Brutknollen einen regelrechten Bestand in den Blumenbeeten dauerhaft zu bilden, was für den naturnahen Garten sehr reizvoll sein kann. Das gleiche gilt für die niedrig bleibenden Narzissensorten wie z.B. Tete a Tete und Peeping Tom, die mit ihren zierlichen Trompeten an die bekannten Wildnarzissen erinnern.
Tipps für die Pflanzung
Da sich die vorgenannten Zwiebelblumen allesamt zum Verwildern eignen, sollte versucht werden, diese reizvollen Pflanzen im Bereich des Zierrasens oder der Wiese anzusiedeln. Dies geschieht im September/Oktober in Form punktueller Pflanzungen, wobei 5 ? 10 Zwiebeln jeweils eine Gruppe bilden. Die Besonderheit bei der Rasenpflanzung liegt darin, dass nach dem Abblühen das Laub der Zwiebelblumen grundsätzlich nicht beim Mähen des Rasens mit abgeschnitten wird. Die natürliche Rückführung der Nährstoffe vom Laub in die Zwiebeln ist unbedingt erforderlich, um eine Stärkung und somit einen weiteren Erhalt der Speicherorgane zu gewährleisten. Diese Bedingung sollte auch bei den Blumenzwiebeln an anderen Standorten erfüllt werden: also grundsätzlich das Laub vor dem Entfernen erst gelb bzw. braun werden lassen.
Im Zierrasen sind zur Unterstützung des Wachstums alle Zwiebelgewächse für eine zusätzliche Nährstoffgabe mittels Dünger, der unmittelbar nach der Blüte ausgebracht wird, besonders dankbar.