Die Raumfähre "Endeavour" ist zur zweiten Etappe ihres Abschiedsflugs aufgebrochen. Das Space Shuttle startete am Donnerstag kurz nach Sonnenaufgang (Ortszeit) auf dem Rücken einer umgebauten Boeing 747 vom Johnson Space Center nahe der texanischen Stadt Houston.
Hunderte Schaulustige verfolgten vom Rande des Rollfelds, wie der Doppeldecker aus Flugzeug und Raumfähre in den klaren, rosafarbenen Morgenhimmel abhob und zunächst in geringer Flughöhe einige Schleifen über Houston drehte. Am frühen Nachmittag (Ortszeit) wurde das Gespann auf dem Gelände des Dryden Flight Research Zentrums der Nasa nahe Palmsdale in Kalifornien erwartet.
Für den mehrstündigen Flug waren zunächst einige Schleifen über der texanischen Hauptstadt Austin und ein Tank-Stopp in El Paso geplant. Danach sollten Flugzeug und Raumfähre über Nasa-Standorte in New Mexiko und die Stadt Tucson in Arizona hinweg weiter nach Kalifornien fliegen.
Das Dryden Flight Research Zentrum soll am Freitag - wenn es das Wetter zulässt - Ausgangspunkt für die dritte und letzte Etappe des Gespanns zum Flughafen in Los Angeles sein. Von dort soll die "Endeavour" (deutsch etwa: Anstrengung, Bestreben) mit einem Spezialtransporter in ein Museum gebracht werden. Der Start des dreitägigen Abschiedsflugs war zuvor wegen schlechter Wetterbedingungen zweimal verschoben worden.
Die "Endeavour" hatte seit ihrem ersten Start am 7. Mai 1992 insgesamt 25 Reisen von zusammen 299 Tagen unternommen. Sie umrundete 4671 mal die Erde und legte dabei rund 200 Millionen Kilometer zurück. Im vergangenen Juni landete sie zum letzten Mal auf dem Weltraumbahnhof in Cape Canaveral. Ab Oktober soll sie endgültig Ausstellungsstück werden - genau wie die anderen verbliebenen Raumfähren der Nasa, die nach dem Ende des Shuttle-Programms im vergangenen Jahr bereits auf unterschiedliche Museen und Institutionen in den USA verteilt worden sind.
dpa - Kim Shiflett (afp)