Tumore, Nierenschäden, Leberschäden: Genmais kann nach einer französischen Studie Ratten krank machen. Die Forscher fütterten die Tiere zwei Jahre lang mit der in Europa zugelassenen Sorte NK 603 des Agrarkonzerns Monsanto und mit Kontrollmais. Der Mais wird nach Expertenangaben von der europäischen Lebensmittelindustrie jedoch gemieden.
Die Studie ist im Fachblatt "Food and Chemical Toxicology" veröffentlicht. Die Versuchstiere hätten mehr Tumore entwickelt als die der Kontrollgruppe und seien auch früher gestorben, schreiben die Forscher um Gilles-Eric Séralini.
Ein Sprecher der EU-Kommission sagte am Mittwoch, man habe die Studie bereits an die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA weitergeleitet. Nach EFSA-Angaben ist der Mais als Rohstoff zur Verarbeitung unter anderem in der Lebensmittelindustrie zugelassen. Zu der Studie wollten die Behörde zunächst jedoch nichts sagen, weil sie noch geprüft werde.
Der Hauptautor Séralini von der französischen Forschergruppe CRIIGEN hatte schon 2007 vor den Gefahren von Genmais gewarnt: Mit Genmais MON863 gefütterte Ratten hätten Vergiftungssymptome sowie Leber- und Nierenschäden aufgewiesen. Auch wenn der Genmais in der EU zugelassen sei, würden Lebensmittelkonzerne ihn meiden, sagte ein Experte. Sie müssten ihre Produkte dann nach der EU-Verordnung für gentechnischveränderte Lebensmittel extra kennzeichnen.
dpa - Illustrationsbild: Wu Hong (afp)