Fast ein Jahr nach der größten maritimen Umweltkatastrophe in Neuseeland ist der Kapitän des damals havarierten Containerschiffs "Rena" aus der Haft entlassen worden. Der 44-Jährige und sein erster Offizier (37) würden in ihre philippinische Heimat abgeschoben, sagte ihr Anwalt, Paul Mabey, im neuseeländischen Rundfunk. Die beiden waren im Mai wegen fahrlässiger Fahrweise und als Verursacher der Ölverschmutzung verurteilt worden und haben die Hälfte ihrer Strafe abgesessen.
Die "Rena" lief im Oktober vergangenen Jahres nur 22 Kilometer vor der Küste von Tauranga auf der Nordinsel auf ein Riff. Der Kapitän hatte eine unzulässige Abkürzung genommen, um schneller im Hafen anzukommen, wie sich später herausstellte. Aus dem Schiff liefen mindestens 360 Tonnen Öl ins Meer und verschmutzten kilometerweit Strände. Mehr als 2400 Vögel verendeten im Ölschlick. Nach Angaben der Behörde für Seesicherheit werden immer noch Ölreste an den Stränden angespült.
Hunderte Container rutschten von Deck, platzten auf und verschmutzten die Küsten unter anderem mit faulem Fleisch und ranziger Butter. Das Wrack brach schließlich auseinander. Spezialisten arbeiten immer noch daran, die Wrackteile zu bergen. Auch an den umliegenden Inseln werden immer wieder Überreste von Schiff und Ladung angespült
dpa/sh - Archivbild: Dudley Clemens (epa)