
Bienenforscher schlagen Alarm: Angesichts von Parasiten, Krankheiten und immer weniger Imkern sind weltweit die Bestände an Bienen in Gefahr. Auf einem Kongress in Halle wollen rund 450 Experten aus 52 Ländern bis Donnerstag ihre neuesten Erkenntnisse aus der Parasiten- und Krankheitsforschung vorstellen.
Ein Grund für die sinkende Zahl der Imker sei nachlassendes Interesse, etwa bei jungen Menschen. In Osteuropa sei dies besonders dramatisch, da die ehemals staatlich gestützte Honiggewinnung nun auch wirtschaftlich für so manchen Imker nicht mehr attraktiv sei.
Für das ökologische Gleichgewicht hätte es nach Ansicht des Experten fatale Folgen, wenn es nicht gelänge, die Bienenbestände zu halten und zu vermehren. "Das würde die Welt fundamental verändern", sagte der Präsident der europäischen Gesellschaft für Bienenforschung (European Society for Bee Research), Robin Moritz, mit Blick auf die Bestäubung von Pflanzen. "Etwa zwei Drittel der Nahrungsmittel hängen von der Arbeit der Bienen ab."
Der ärgste Feind der Biene ist die Varroamilbe, die in die Brut eindringt. Dabei handelt es sich um einen ursprünglich aus Asien stammenden Parasit, der vor etwa 30 Jahren nach Europa eingeschleppt wurde. Weltweit gibt es den Angaben zufolge mehr als 2000 Bienenarten. Sie leben rund um den Globus, in den USA, in Wüstenregionen, im kühleren Norwegen oder Schweden, aber auch am Kap der Guten Hoffnung in Südafrika.
dpa - Bild: Pajo Marjanovic (istockphoto)