Wissenschaftler berichten auf einem internationalen Fachkongress zu Übergewicht in Stockholm, dass übergewichtige junge Männer ein doppelt so hohes Sterberisiko haben wie Männer ohne zu viele Kilos. Dieses erhöhte Risiko gelte das ganze Leben lang.
Für die Untersuchung hatten die Experten des dänischen 'Instituts für vorbeugende Medizin' die Daten von über 5000 Wehrpflichtigen ausgewertet.
Dabei fanden sie heraus, dass sich das Sterberisiko mit jedem zusätzlichen BMI-Punkt (Body Mass Index) um zehn Prozent erhöht. Der BMI ist eine Maßzahl zur Bewertung des Gewichts im Verhältnis zur Körpergröße.
Im Durchschnitt starben die Übergewichtigen acht Jahre früher als die Normalgewichtigen.
Die Männer wurden bis zum Alter von 80 Jahren beobachtet. Es handele sich um die erste Studie, die den Einfluss des Übergewichts über einen so langen Zeitraum ausgewertet habe, sagte Zimmermann. Die Ergebnisse wurden um andere Einflussfaktoren wie Rauchen bereinigt.
Die Forscher hatten Gesundheitsdaten von 1930 dicken Wehrpflichtigen mit den von 3601 normalgewichtigen abgeglichen. In deren weiterem Lebensverlauf waren als 70-Jährige noch 70 Prozent der Normalgewichtigen, aber nur 50 Prozent der Übergewichtigen am Leben. Dabei haben mehr als 70 Prozent ihr zu hohes Gewicht aus jungen Jahren auch in späteren Lebensphasen behalten.
Die Leiterin des Projektes, Esther Zimmermann, meinte: "Es ist sehr wichtig, dass wir die lebenslangen Konsequenzen von Übergewicht im Alter um die 20 genau ermitteln, wenn man nur daran denkt, wie rapide sich Übergewicht als Epidemie ausbreitet."
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