Der Fraktionsführer der frankophonen Liberalen in der Kammer, Daniel Bacquelaine, hat eine Bürgerbefragung in den Brüsseler Randgemeinden vorgeschlagen. So könne man auf demokratische Weise herausfinden, ob die Menschen sich als "Brüsseler" oder als "Flamen" fühlen.
Der BHV-Streit zwischen Flamen und Wallonen hatte wesentlich zum Bruch im April vergangenen Jahres geführt. Der zweisprachige Wahlbezirk Brüssel-Halle-Vilvoorde ist der einzige Wahlkreis, der sich über zwei Regionen erstreckt. Bei den Koalitionsgesprächen ging es am Dienstag um die Frage einer Spaltung von BHV.
Regierungsbildner Di Rupo und die acht Verhandlungsparteien haben am Morgen ihre Beratungen über eine Staatsreform fortgesetzt. Konkret geht es um die Übertragung von Befugnissen vom Föderalstaat an die Gemeinschaften und Regionen in einem finanziellen Umfang von 16 Milliarden Euro. Vor allem bei der Übertragung der Gesundheitsfürsorge und der Kinderzulagenkasse dürfte es längere Diskussionen geben.
Auf der Tagesordnung steht auch die Einführung eines Bonus-Malus-Systems für die Beschäftigungs- und die Gesundheitspolitik. Die Regionen, die in den Bereichen effizient arbeiten, sollen durch das System finanziell belohnt werden.
belga/vrt/jp - Bild: Siska Gremmelprez (belga)